DAS nenne ich Anlauf!
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DAS nenne ich Anlauf!

IT Anschütz Das nenn ich hhfhfAnlaufIst das nicht schön? Wir befinden uns in der Hohen Zeit des Jagens, endlich! Alles wird bunt: der Herbstwald, die Niederwildstrecken, das Hundedurcheinander auf den heißgeliebten Drückjagden – mit glänzenden Augen könnte ich ewig weiter aufzählen, denn ein erlebnisreicher Jagdtag reiht sich jetzt an den nächsten. Der gestern, der wird mir aber sicher bis ins hohe Alter unvergesslich bleiben – sollte ich es unbeschadet erreichen, jedenfalls.

Am frühen Morgen und voller Vorfreude waren wir zum Frankfurter Flughafen aufgebrochen, in das berühmte Damwildgebiet „Mönchbruch“. Inmitten des wuseligen Rhein- Main-Gebietes und unter dem dröhnenden Lärm stählerner Vögel und deren landgestützten Verwandten auf den umliegenden Straßen hat sich hier ein artenreiches und wunderschönes Kleinod der Natur erhalten. Die jährliche Drückjagd ist immer ein Höhepunkt in unserem Kalender!

Wir, das waren dieses Mal vier Kumpanen der humor-berüchtigten „Jagdtruppe Götzfried“ und unsereiner. Ich war voller Vorfreude, hatte ich doch gerade erst ein paar kleine Veränderungsideen an meiner ANSCHÜTZ 1780 Wirklichkeit werden lassen und das gute Stück direkt in Ulm quasi frisch aus der Drehbank geholt. Im dortigen Schießkino lief es nicht nur überraschend gut, sondern sogar hervorragend. Ich glaubte zwar nicht so recht daran, diese Form auch in der Aufregung einer Drückjagd konservieren zu können, aber: rein theoretisch war ich jedenfalls bestens gerüstet. Zum ersten Mal in meiner Karriere eigentlich, denn sonst war ich von der Ausrüstung her immer wieder die Lachnummer des Tages gewesen.

Ich bekam einen Stand im roten Herbstlaub eines teilweise offenen Buchenaltholzes zugelost. Im leichten Morgennebel war er zwar ein optischer Genuss, aber ausweislich meiner Standkarte der äußerste Außenposten des dreistündigen Treibens. Ob das was werden konnte? Abwarten.
Mein Ansteller hatte mich beschwörerisch mit geflüstertem „Hier hat im letzten Jahr einer…!“ eingewiesen, aber ich hatte im alten Aberglaube gerade noch rechtzeitig die Ohren zubekommen – solche Ansagen bringen meist Unglück…
Da saß ich nun und es geschah – nix. Gar nix. Ich schaute ab und an auf die Uhr, aber abgesehen von einigen Einzelschüssen geschah eben schlicht nix. Nun denn, der Tag war ja noch jung.
Ich sondierte zum x-ten Mal die Umgebung und den Zustand meines Gewehrchens und harrte amüsiert der weiteren Dinge: auf meiner Standkarte waren sage und schreibe 13 Zeilen für „Wildbeobachtungen“ vorgedruckt. Scherzkekse, dachte ich – von wegen!fjjfjf

Auf einmal ging es los, erst ganz langsam, aber dann gewaltig. Etwa 200m links von mir sprangen ein oder zwei Stück Damwild durch das Holz. Sie waren durch die wenigen Lücken nur zu erahnen, geschweige denn anzusprechen – immerhin, die erste Zeile war aus- gefüllt. Kurz darauf tippelte von hinten ein Fuchs an mir vorbei. Ein schöner Kerl, aber nicht freigegeben.
Natürlich zog ich der Übung halber mit, ließ ihn aber unbehelligt. Und ab da ging es fast im Minutentakt: links in der Ferne musste ein Wechsel liegen, der genau so aussah wie die nahe A5! Fast ständig hatte ich Damwild in Anblick, teilweise 2-3 Rudel gleichzeitig! Immer wieder peilte ich durch das 12-fache Zeiss hinüber. Durch den Lochschaft stand das Absehen trotz meiner Aufregung recht ruhig auf dem ein oder anderen Blatt, aber ich traute mich nicht, die .30-06 auf die Reise über 150m und mehr zu schicken: zu eng waren die Lücken, ich hätte das beschossene Stück nicht beobachten und eventuelle Anschüsse nicht wirklich bezeichnen können. Sie würden doch auch mal näher kommen, oder…? Sie kamen. Und wie!

Ein kleines Rudel trollte schräg auf mich zu. Ich konzentrierte mich mit der großen Optik auf die Häupter: das zweite Stück war ein Kalb, eindeutig. Noch etwa 10m, dann würde es eine Lücke queren, 8, 5, 3, 1 – trocken brach der Abzug. Zwar repetierte ich sehr schnell, aber ein weiterer sicherer Schuss war nicht anzubringen – immerhin, der Anfang war gemacht!